Mercyful Fate: In the Shadows

Ja oder Nein. Schwarz oder Weiß. Yin oder Yang. Bei der Musik von King Diamond gibt es
nicht viel zu diskutieren. Entweder man mag den Habitus und die Stimme des umtriebigen
Dänen, oder eben nicht. Mir gefällts, wobei ich Mercyful Fate noch immer ein Stück
stärker fand, als das, was Kim Bendix Petersen mit seiner Band King Diamond zu Stande brachte.
„In the Shadows“ erschien 1993, nachdem Mercyful Fate fast neun Jahre lang auf Eis gelegen
hatten. Stilistisch setzt die Band genau dort an, wo sie seinerzeit mit „Don’t break the Oath“
aufgehört hat. Athmosphärischer Heavy Metal mit irrwitzigen Gitarrenläufen von Hank Shermann
und der prägnanten Stimme von King Diamond, der wie kein anderer auch die ganz hohen Töne
ansteuern kann, prägen hier die Szenerie. Hymnenhafte Passagen wechseln sich immer wieder
mit ruhigen Phasen ab, wie zum Beispiel bei „Is that you, Melissa“ oder „Legend of the
headless Rider“. Mit „The Return of the Vampire“ haben Mercyful Fate dann sogar noch einen
alten Song aus Demo-Tagen hervorgekramt. Am Schlagzeug hat hier Lars Ulrich von Metallica
platzgenommen.
Mercyful Fate werden sicherlich - auch im Heavy-Metal-Bereich - nie konsensfähig sein.
Dazu polarisiert die Band einfach zu sehr. Wer aber die Möglichkeit hat, den König und
sein Gefolge einmal auf der Bühne zu erleben, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen!
Mercyful Fate:
King Diamond: Gesang
Hank Shermann: Gitarren
Michael Denner: Gitarren
Timi Hansen: Bass
Snowy Shaw: Schlagzeug
Label: Metal Blade
Katalog-Nummer: CDZORRO 61
Geschrieben im Januar 2004