Molly Hatchet: Devil's Canyon

Der Begriff 'Southern Rock' wurde von der amerikanischen Musikpresse in den 70er Jahren
geprägt und ist ein Sammelbegriff für Bands und Musiker aus dem amerikanischen Süden.
Zu den legändären Vertretern des Genres zählen Lynyrd Skynyrd, die Allman Brothers
oder die Marshall Tucker Band. Und natürlich gehören auch Molly Hatchet zu den Veteranen
des Southern Rock, denn auch sie spielen den Mix aus Hard-Rock, Blues und Country.
Die Band Molly Hatchet existiert bereits seit 1975. Die Musiker um den Sänger Danny Joe
Brown legten sich den Namen einer berühmten Südstaaten-Hure zu und veröffentlichten
bereits 1978 ihr Debütalbum.
Molly Hatchet tourten ausgibig um die Welt und konnten sich mit ihrem lauten Sound -
immerhin prägten drei Gitarren das Klangbild - schnell einen großen Freundeskreis
erspielen.
Bis Ende der 80er Jahre brachten Molly Hatchet in wechselnden Besetzungen eine ganze
Reihe von gutklassigen Alben auf den Markt. „Lightning strikes twice“ kann dann aber 1989
auch die eingefleischten Fans nicht mehr begeistern. Molly Hatchet ziehen sich zurück
und tun das, was sie am besten können: Live so richtig die Sau rauslassen!
Seit Mitte der 90er Jahre ist die Band auch wieder auf wieder auf dem Plattenmarkt aktiv.
1996 erschien „Devil’s Canyon“, das bis heute beste Molly Hatchet-Album.
Wohl kaum jemand hätte den alten Säcken aus dem amerikanischen Süden noch so eine
Hammerscheibe zugetraut. Doch es ist wahr: Molly Hatchet sprühen wieder vor Spielfreude.
Songs wie das epische „The Journey“ oder das kraftvolle „Down from the Mountains“
treiben dem geneigten Hörer eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken. Und
wenn die Band „Tatanka“ anstimmt, steigen selbst harten Männern die Tränen in die Augen.
„Rolling Thunder“ fräst wie zu alten Hatchet-Zeiten und auch das Titelstück „Devil’s
Canyon“ ist von seiner Intensität her kaum zu überbieten. Große Klasse!
Zum Abschluss des Albums servieren Molly Hatchet dann noch eine tolle Akustikversion
ihres Klassikers „Dream’s I never see“.
Sänger Danny Joe Brown konnte auf Grund seiner Diabetes-Erkrankung an den Aufnahmen
zu „Devil’s Canyon“ kaum mitwirken. Doch Molly Hatchet haben guten Ersatz gefunden. Die
Stimme von Phil Mc Cormack passt wunderbar zum rauen Sound der Truppe.
Wer auf Southern-Rock steht, kommt an Molly Hatchet so wie so nicht vorbei. Aber auch
wer die alten Platten dieser Südstaaten-Legende sein eigen nennt, sollte „Devil’s
Canyon“ in seiner Sammlung haben.
Molly Hatchet:
Bobby Ingram: Gitarre / Gesang
Danny Joe Brown: Gesang
Phil Mc Cormack: Gesang
Bryan Bassett: Gitarre
John Galvin: Keyboards
Andy Mc Kinney: Bass / Gesang
Mac Crawford: Schlagzeug
Label: SPV
Katalog-Nummer: 085-44352 CD
Geschrieben im August 2005