Mona Liza Overdrive: Vive la Ka Bum

Im Jahr 1989 veröffentlichte Stefan Klein, Sänger und Gitarrist der hagener
Rockband Extrabreit mit seinem neuesten Projekt Mona Liza Overdrive das Album
„Vive la Ka Bum“.
Erst einmal nichts wirklich weltbewegendes.
Erst ein Blick auf das Innencover
verrät, wer auf der Platte mit dem bescheuerten Namen wirklich angetreten war
Kleinkriegs Songs zu veredeln. So sind hier nicht nur der langjährige Gary Moore-
und Black Sabbath-Bassist Neil Murray und der ehemalige Motörhead-Gitarrist
Brian Robertson sondern auch der durch seine Arbeit bei Rainbow und mit Ozzy Osbourne
bekannte Don Airey und Rolf Brendel von Nena am Schlagzeug zu hören.
Dieses All-Star-Ensemble
rockt sich unter der produktionstechnischen Obhut von Kit Woolven durch elf
Kleinkriegnummern, wobei der Song „Plastic Parade“ noch ein Relikt aus Extrabreit-Zeiten
darstellt und Stefan Klein komplett den Gesang übernimmt.
Klingt kurios? Ja. Ist es auch!
Trotzdem klappt es über weite Strecken erstaunlich gut und trotz Stefan Kleins limitierten
Gesangs gelingt Mona Liza Overdrive ein schönes Rockalbum, das mit dem bereits
erwähnten „Plastic Parade“, dem knackigen „Overdrive“, dem rockigen „What do you cry for“
oder dem treibenden, mit einem tollen Refrain ausgestatteten „Right On“ durchaus
Stücke mit Hitpotenzial am Start haben.
Auch der gut abgehangene Rocker „Friends“ hat einen tollen Refrain.
Und auch wenn Stefan Kleins Musik und vor allem seine Texte nicht wirklich
musikpreisverdächtig daherkommen - der Mann weiß wie man rockt! Welch ein Wunder,
wenn man bedenkt mit was für Musikgrößen er hier zusammenarbeiten darf.
Und wenn auch hier und da wie zum Beispiel in „Prime Time“ die alten Extrabreit
um die Ecke schauen ist Mona Liza Overdrive mit „Vive la Ka Bum“ doch ein erfrischendes
und leider viel zu wenig beachtetes Rockalbum gelungen.
Die Band war seinerzeit in abgespeckter Form auch auf Tournee, mich begeisterte
sie 1989 im Bürgerhaus in Hamburg-Wilhelmsburg.
Mona Liza Overdrive:
Stefan Klein: Gitarre / Gesang
Neil Murray: Bass
Brian Robertson: Gitarre
Dzal Martin: Gitarre
Don Airey: Keyboards
Jimmy Copplay: Schlagzeug
Rolf Brendel: Schlagzeug
Label: Phonogram
Katalog-Nummer: 838 722-1
Geschrieben im Juli 2003