MOTÖRHEAD: 1916
MOTÖRHEAD: 1916

VENOM: The Waste Lands
VENOM: The Waste Lands

MERCYFUL FATE: In the Shadows
MERCYFUL FATE: In the Shadows

NIRVANA: In Utero
NIRVANA: In Utero

Probot: Probot

PROBOT: Probot

Man kennt das ja: Mehr oder weniger bekannte Musiker nehmen sich der Musik ihrer Idole an, spielen diese neu ein und verkaufen das ganze dann als Tributealbum. Und während sich die Herren Musiker wie die Schneekönige freuen und oft nach Kräften einen Klassiker nach dem anderen verhunzen, darf der geneigte Fan das Portemonnaie zücken und den musikalischen Schnellschuss kaufen.
Das diese Arbeitsweise nicht auf den ehemaligen Nirvana-Schlagzeuger und heutigen Foo Fighters-Gitarristen Dave Grohl zutrifft, dürfte aber klar sein. Schließlich gehört Grohl zu den Musikern, die während ihrer Karriere noch keine richtig schlechte Platte veröffentlicht haben. Und so hat er sich für sein Tributeprojekt Probot 2004 auch etwas ganz besonderes einfallen lassen.
Dave Grohl hat für „Probot“ elf Songs im Stil seiner liebsten 80er-Jahre-Kapellen komponiet und dann die Originalsänger gebeten, sich einen eigenen Text zu den Melodien einfallen zu lassen. Meist mit beeindruckendem Ergebnis! Cronos schreit sich bei „Centuries of Sin“ wie zu seeligen Venom-Zeiten die Lunge aus dem Leib, Lemmy macht „Shake your Blood“ zu einer der besten Motörhead-Nummer seit langem und wenn Snake „Dictatosaurus“ anstimmt, könnte man fast meinen Voivod würden wieder zusammen musizieren.
Aber auch die anderen Stücke stehen den genannten in nichts nach. D.R.I.-Sänger Kurt Brecht darf „Silent Spring“ veredeln, King Diamond macht aus „Sweet Dreams“ eine waschechte Mercyful Fate-Nummer und Max Cavaleras „Red War“ könnte auch von Sepultura zu ihrer Chaos A.D.-Phase stammen. Und wenn sich Könner wie Lee Dorrian von Cathedral oder Doom -Legenden à la Wino oder Eric Wagner in der Nähe aufhalten, kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen.
Grohl und seinen Mitstreitern ist mit Probot eine wunderbare Hommage an die 80er gelungen. Wer damals dabei gewesen ist wird durch diese Scheibe sicherlich motiviert, den einen oder anderen Klassiker mal wieder aufzulegen. Wer damals noch zu jung war, hat hier eine gute Einstiegsmöglichkeit in diese Musik und kann jetzt vielleicht nachvollziehen, was wir alten Säcke damals cool fanden.

Label: Southern Lord
Katalog-Nummer: SUNN30CD 1

Geschrieben im September 2005

 A | B | C | D   E | F | G | H   I | J | K | L   M | N | O | P   Q | R | S | T   U | V | W | X   Y | Z 
Die Prinzen: Das Leben ist grausam | Seitenanfang | Index | Puhdys : Neue Helden>

^